Die Schematherapie ist eine Form der Psychotherapie. Sie zählt zur sogenannten dritten Welle der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapien und erweitert die Methoden der kognitiven Therapie um Elemente psychodynamischer Konzepte und anderer bewährter psychologischer Theorien und Therapieverfahren. Sie wurde von Jeffrey E. Young aus der „kognitiven Therapie für Persönlichkeitsstörungen“ nach A. Beck entwickelt. Young war jahrelang in der Gruppe um Beck tätig. Die Schematherapeuten sind großenteils in der International Society for Schema Therapy (ISST) zusammengeschlossen.
Um die vom Patienten gewünschte Veränderung in seinem Leben erreichen zu können, müssen in einer ersten Phase der Einschätzung und Edukation
die Schemata bzw. Modi identifiziert werden, die bewirken, dass er
bestimmte unerwünschte Verhaltensweisen immer wieder ausführt. Dabei
wird der Patient über die Grundannahmen und das Vorgehen der
Schematherapie informiert, es erfolgt eine Einschätzung der aktuellen
Probleme und eine Problemanamnese und der Therapieziele. Mithilfe von
Fragebögen werden die maladaptiven Schemata identifiziert und im
Gespräch mit dem Patienten überprüft. Dabei wird dieser auch informiert
über die Annahmen des Therapeuten. Dieser erstellt daraufhin ein
Fallkonzept. Danach tritt die Therapie in die zweite Phase der Veränderung
ein. In den beiden Therapiephasen kommen fünf Interventionsprinzipien
zum Einsatz: 1.) Einschätzung und Edukation über Schemata, 2.) Kognitive
Interventionen, 3.) Erlebnisbasierte Interventionen, 4.) Unterbrechung
maladaptiver Verhaltensmuster, bei der auch mit Hilfe bewährter Methoden
aus der Verhaltenstherapie die Überwindung der unerwünschten
Verhaltensmuster erreicht werden soll. Als 5. Interventionsprinzip wird
auch die Beziehung zwischen dem Therapeuten und dem Patienten als Mittel
zur Veränderung eingesetzt. Damit das unerwünschte Verhalten nicht
automatisch wieder ausgeführt wird, erarbeitet der Patient innerhalb der
Therapie Wege, eine „innere Distanz“ zu seinen eingefahrenen
Verhaltensmustern herzustellen. Dazu erhält er den Auftrag, das eigene
Verhaltensrepertoire wertfrei aus einem Abstand zu beobachten und zu
analysieren. Die wertfreie Beobachtung soll Selbsterkenntnis und
Verstehen der Ursachen der vom Patienten unerwünschten Verhalten
ermöglichen. Aus der Selbsterkenntnis heraus kann der Patient in der
nächsten entsprechenden Situation bewusster handeln, der „Falle alter
Verhaltensmuster“ entgehen und für diese Situationen neue, von ihm
erwünschte Handlungsmuster entwerfen.
In Würzburg wird Schematherapie unter anderem in der psychotherapeutischen Praxisgemeinschaft Glaab angeboten, die Sie hier direkt erreichen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.